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Kapitalismus

Wirtschafts- und Sozialordnung; Kennzeichen des K. ist die Verwendung von Produktionsmitteln (Maschinen u.a. ...), die nicht den ArbeitnehmerInnen gehören, wodurch sich eine Abhängigkeit der Besitzlosen, die entlohnt werden, von den KapitalistInnen, denen die Produktionsmittel und Fertigprodukte gehören, ergibt. Das treibende Motiv des K. ist das Streben nach möglichst hohem Gewinn ("Rentabilitätsdenken")

Definition: Bertelsmann Lexikon

Der Kapitalismus ist also eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Herrschaftsform, definiert durch folgende Grundsätze:

Funktionsweise des Kapitalismus

verstreutes Geld

Historisch betrachtet ist der Kapitalismus durch Reformen nach und nach, aber letzten Endes aus der Leibeigenschaft hervorgegangen. Heute liegen im Grunde dieselben Klassenverhältnisse vor, nur wesentlich subtiler, verschwommener und untereinander vermischt:

Wie schon eingangs erwähnt ist der Ausgangspunkt die Tatsache, dass es (persönliche oder juristische) "Personen" gibt, die die eigentlichen EigentümerInnen der Produktionsmittel, also der Grundstücke, der Fabrikhallen, der Rohstoffe und der Maschinen) sind.

Auf der anderen Seite gibt es die (anfänglich) besitzlose arbeitende Klasse, kurz: das Proletariat. Da besitzlos, sind die Menschen aus dieser Klasse gezwungen, für Geld zu arbeiten. Nun sieht sich der frühe Kapitalist, der aus den früheren Feudalherren, Fürsten und Großgrundbesitzern hervorgegangen ist, in der glücklichen Lage, den Preis für die Arbeit des Proletariers, den Lohn, selbst bestimmen zu können. Er hat nun per definitionem die Möglichkeit den Arbeiter direkt auszubeuten:

Wenn sich, sagen wir, insgesamt, alle Ausgaben für den Kapitalisten an Produktionsmitteln auf bspw. 100 Geldeinheiten belaufen und ihm die Produktion eines Produktes, sagen wir, auf umgerechnet 10 Geldeinheiten kommt, kann er selber nun den Verkaufspreis und damit den Lohn der Arbeiterin (vorerst) völlig beliebig bestimmen:
Sagen wir, er bezahlt der Arbeiterin von den 10 Geldeinheiten, die er für sein Produkt von der Kundschaft erhält, 6 Geldeinheiten als Lohn und die restlichen 4 Geldeinheiten behält er selbst als Gewinn.

Heute sind die Verhältnisse im Prinzip noch immer dieselben, doch durch gegenseitige Konkurrenz, eine systemerhaltende Gewerkschaftsbewegung und Konzessionen (Zugeständnisse) der Ausbeuter an die Ausgebeuteten nicht mehr so einfach durchschaubar.

Umverteilung

ungleiche Haufen von Geld

Da im Kapitalismus nur überleben kann, wer die größeren Gewinne macht, ergeben sich Tendenzen zur Zentralisation und Konzentration des Kapitals in sog. (multinationalen) Konzernen. Jedes Unternehmen muss daher immer danach trachten, selber die höchsten Gewinne einzustreifen, also die Arbeiterschaft immer mehr und mehr auszubeuten. Die Kraft die diesem Prozess der relativ schnell in einer totalen Krise münden würde, entgegenwirkt, ohne aber ein Gleichgewicht garantieren zu können, ist die Tendenz zur Automatisierung. Gemäß der erstgenannten Voraussetzung kommt der Gewinn ja ausschließlich nur aus den arbeitenden Menschen und demzufolge wäre es am günstigsten für den Kapitalisten gar keinen Lohn mehr zu bezahlen und so wenig Maschinen wie möglich zu benutzen, während möglichst viele Menschen im Betrieb arbeiten.

Dass das nicht funktionieren kann ist klar, weil das erstens zu großen Unruhen in der (unbezahlten) Bevölkerung und somit zu einem (unerwünschten) großen revolutionären Potenzial führen würde und zweitens weil der Unternehmer ja schließlich auch Leute braucht, die ihm seine Produkte überhaupt abkaufen können. Praktisch kommt es aber niemals soweit, weil sich immer anderer Unternehmen finden, die in Erwartung kurzfristiger Gewinnsteigerungen, die Produktionskosten durch Automatisierung senken und damit auf eine andere Art die Profite erhöhen. Dieser Prozess ist auch heute der übliche (Stichwort: Rationalisierung), weil er auch mit der arbeitenden Masse immerhin "besser" verträglich ist, als die erstgenannte Variante, bei der die Löhne der Angestellten gekürzt werden. Da die Produktionskosten durch Automatisierung sinken, kann der Unternehmer nun bei gleich bleibendem Verkaufspreis und einer geringeren Anzahl an zu bezahlenden Arbeiterinnen mehr Gewinn einstreifen.

Doch wie erwähnt kann diese überdurchschnittliche Gewinnsteigerung nur eine vorübergehende sein, weil relativ bald alle anderen Unternehmen mit derselben Methode der zunehmenden Automatisierung nachziehen.
Die Kehrseite dieser Medaille ist jedoch, dass sog. Rationalisierungsmaßnahmen jedes Mal ein immer größeres "Heer" an Arbeitslosen zurücklassen, dass "unangenehmerweise" versorgt werden muss, obwohl es "unproduktiv" ist.

Arbeitslosigkeit

herausgekrempelte Hosentasche

Das Vorhandensein eines arbeitslosen, möglichst verarmten, Teiles der Bevölkerung ist eine unbedingt notwendige Voraussetzung für das Weiterbestehen der kapitalistischen Ausbeutung:

Angenommen, es gäbe mehr Bedarf an Arbeitsplätzen als Menschen; dann (und nur dann) wären (erstmalig in der Geschichte) die ArbeiterInnen in der Lage ihren Lohn selbst zu bestimmen, weil sie dann und nur dann die Möglichkeit hätten bei unzureichender Bezahlung für ihre Bedürfnisse, einen anderen Job frei zu wählen. Somit würden in diesem (hypothetischen) Fall die ArbeiterInnen den ihrer Arbeit "angemessenen" Lohn verlangen, nämlich genau jenen Betrag, der ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.
Damit gäbe es keine Möglichkeit für den Kapitalisten mehr, Gewinn aus den ArbeiterInnen zu schlagen. Das wäre das Ende der profitorientierten Marktwirtschaft!

Da es somit aber im Kapitalismus immer Arbeitslosigkeit und niemals "Vollbeschäftigung" geben wird, ist und bleibt Lohnarbeit gleich Zwangsarbeit, die mit dem Druckmittel der Entlassung in die Arbeitslosigkeit die Menschen erpresst sich zwischen Armut in Arbeitslosigkeit oder einem sich-selbst-verkaufen zu entscheiden.
In einem Job sich selbst verwirklichen zu können bleibt hierbei weniger dem Glück sondern vielmehr dem aktuellen Arbeitsmarkt überlassen!

Obwohl sich in unserer kapitalistischen Gesellschaft niemand offen zu sagen getraut, dass Profite tatsächlich mehr zählen als Menschen und Tiere, sind die Konsequenzen des herrschenden Wirtschaftssystems unübersehbar und die Voraussetzungen zu seinem weiter bestehen werden offen eingefordert:
Die Drohungen der Schließung bzw. Abwanderung von Betrieben ("Arbeitsplatz- bzw. Standortsicherung"), der "Unfinanzierbarkeit" des gemeinsam-gesellschaftlichen Wohlstandes ("Sozialstaat"), etc… wird erfolgreich Druck auf die arbeitende Klasse ausgeübt um die privaten und staatlichen Profite zu sichern.

Lügen

offener Mund

Abschließend wollen wir noch mit einer der wesentlichen systemerhaltenden pro-kapitalistischen Lügen aufräumen: der sog. "Verantwortungslüge".

Oft wird behauptet dass die Kapitalisten ja das Recht hätten, sich an den Gewinnen (genauer: an der Ausbeutung der ArbeiterInnen) zu bereichern, weil schließlich ja sie es sind die das Unternehmen ins Leben gerufen haben, es "am Leben" halten müssen und somit die ganze Verantwortung dafür (und damit für die angestellten Menschen) tragen.

Doch die Realität spricht eine andere Sprache:

Während die Kapitalisten oftmals für die bürokratische Perfektionierung des Nichtstuns (über-)bezahlt werden, müssen die ArbeiterInnen, die die wahre produktive Arbeit verrichten, auch die Konsequenzen nicht nur ihrer eigenen Fehler, sondern auch der Fehler der Kapitalisten tragen:
"Mißwirtschaftet" ein Kapitalist, oder erweist sich sein Geschäft als nicht wettbewerbsfähig/rentabel genug, geht das Unternehmen zu Grunde und wiederum sind es die ArbeiterInnen die dann "auf der Straße" stehen, während die Kapitalisten in aller Regel mit Leichtigkeit eine andere Stelle (oft im selben Konzern) finden.

Alles in allem erhält sich der Kapitalismus nur als äußerst labiles Pseudo-Gleichgewicht zwischen Profitmaximierung und Konzessionen, Regulation und Deregulation, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, …, UND gewaltsamer Niederschlagung jeder systemkritischen Tendenz, sei's durch einschüchternde Repression oder pure militärische Gewalt.

Die immer wiederkehrenden wirtschaftlichen Krisen und Kriege sind der Ausdruck dieser Labilität. Krisen resultieren als letzter Notanker des Kapitalismus und wirken wie ein großes "Reset" des Systems.

Verschiedene TheoretikerInnen wie bspw. K. Marx, M. Bakunin, P. Kropotkin, – und aus jüngerer Zeit: I. Wallerstein, R. Kurz haben eindrucksvoll den Kapitalismus analysiert und diese "chronische Krisenanfälligkeit" des Kapitalismus bewiesen und die Realität gibt ihnen Recht.

Ausblick

Die Meinungen gehen allerdings auseinander ob der Kapitalismus systembedingt von selbst an (s)ein natürliches Ende kommen wird, oder ob seine Überwindung nur durch eine soziale Revolution erreicht werden kann…

Wir wollen und können jedoch sowieso nicht länger warten und daher stellt sich für uns diese Frage gar nicht! Wir rufen auf zu solidarischen Generalstreiks, zur gemeinsamen Besetzung der Fabriken, zur kollektiven Aneignung der Produktionsmittel, zur massiven Provokation des Systems, zum Beginn des totalen Klassenkampfs, zum Beginn der sozialen Revolution!

Macht kaputt, was euch kaputt macht!
Nehmt euch, was euch zusteht!

Anarchie

Nahaufnahme eines Auges

Regiert sein, das heißt unter polizeilicher Überwachung stehen, inspiziert, spioniert, dirigiert, mit Gesetzen überschüttet, reglementiert, eingepfercht, belehrt, bepredigt, kontrolliert, eingeschätzt, abgeschätzt, zensiert, kommandiert zu werden durch Leute, die weder das Recht, noch das Wissen, noch die Kraft dazu haben.

Regiert sein heißt, bei jeder Handlung, bei jedem Geschäft, bei jeder Bewegung notiert, registriert, erfasst, taxiert, bestempelt, vermessen, bewertet, versteuert, patentiert, lizenziert, autorisiert, befürwortet, ermahnt, behindert, reformiert, ausgerichtet, bestraft zu werden.

Es heißt, unter dem Vorwand der öffentlichen Nützlichkeit und im Namen des Allgemeininteresses ausgenutzt, verwaltet, geprellt, ausgebeutet, monopolisiert, hintergangen, ausgepresst, getäuscht, bestohlen zu werden; schließlich, bei dem geringsten Widerstand, beim ersten Wort der Klage unterdrückt, bestraft, heruntergemacht, beleidigt, verfolgt, misshandelt, zu Boden geschlagen, entwaffnet, geknebelt, eingesperrt, füsiliert, beschossen, verurteilt, verdammt, deportiert, geopfert, verkauft, verraten und obendrein verhöhnt, gehänselt, beschimpft und entehrt zu werden.

Das ist die Regierung, das ist ihre Gerechtigkeit, das ist ihre Moral.

P. Proudhon

Problem Fehlinformation

verstreute Zeitungen

Aber bevor ich Ihnen erzähle, was Anarchismus ist, möchte ich Ihnen sagen, was er nicht ist. Das ist erforderlich, weil so viele Lügen über den Anarchismus verbreitet worden sind.

Sogar intelligente Menschen haben oft völlig falsche Vorstellungen. Manche Leute reden über Anarchismus, ohne auch nur das Geringste darüber zu wissen. Und manche verbreiten Lügen über den Anarchismus, weil sie nicht wollen, dass Sie die Wahrheit darüber erfahren.

Der Anarchismus hat viele Feinde, die natürlich die Wahrheit verschweigen werden. Ich kann Ihnen aber schon jetzt sagen, daß weder Ihr politischer Führer noch Ihr Arbeitgeber, weder der Kapitalist noch der Polizist aufrichtig mit Ihnen über den Anarchismus sprechen werden. Die meisten von ihnen wissen auch nichts über ihn, aber alle hassen ihn. Ihre Zeitungen und Publikationsorgane (die kapitalistische Presse) sind ebenfalls gegen ihn. Selbst die meisten Sozialisten und Bolschewisten stellten ihn falsch dar. Es ist allerdings wahr, daß die Mehrheit unter ihnen es auch nicht besser weiß.

Aber die, die es besser wissen, sagen oft nicht die Wahrheit und setzen Anarchismus mit Aufruhr und Chaos gleich. Sehen Sie selbst, wie unredlich viele in diesem Punkt sind:

Die größten Lehrer des Sozialismus (Karl Marx und Friedrich Engels) haben gelehrt, daß der Anarchismus aus dem Sozialismus hervorgeht. Sie sagten, daß erst der Sozialismus kommen muß aber daß auf den Sozialismus der Anarchismus folgen wird und daß dieser für die menschliche Gesellschaft eine noch freiere und bessere Lebensform darstelle als der Sozialismus.

Die Sozialisten, die auf Marx und Engels schwören, beschimpfen den Anarchismus beharrlich als "Chaos und Aufruhr", all dies zeigt Ihnen, wie ignorant und unredlich sie sind.

Richtigstellung

erhobener Zeigefinger

Anarchismus bedeutet nicht Bomben, Aufruhr oder Chaos. Er bedeutet nicht Raub und Mord. Er bedeutet nicht einen Krieg jeder gegen jeden. Er bedeutet nicht eine Rückkehr zur Barbarei oder in die Anfänge der Menschheit. Anarchismus ist das genaue Gegenteil all dessen.

Anarchismus heißt daß Sie frei sein werden; daß niemand Sie versklaven, Sie herumkommandieren, Sie berauben oder mißbrauchen wird. Das bedeutet, daß Sie die Freiheit haben werden, das zu tun, was Sie wollen, und daß Sie nicht gezwungen werden, etwas gegen Ihren Willen zu tun. Das bedeutet, daß Sie die Möglichkeit haben, ohne Einmischung anderer so leben zu können, wie Sie es wünschen.

Das bedeutet, daß IhrE NachbarIn die gleiche Freiheit hat wie Sie, daß jederR dieselben Rechte und Freiheiten besitzen wird. Das bedeutet, daß alle Menschen Geschwister sind und wie Geschwister in Frieden und Harmonie leben werden. Das heißt daß es keine Kriege geben wird und keine Gewaltanwendung einer Gruppe gegen die andere, kein Monopol, keine Armut, keine Unterdrückung und kein Ausnutzen der Mitmenschen.

Kurz gesagt:
Anarchismus heißt die Gesellschaftsform, in der alle Männer und Frauen frei sind und in der alle die Vorteile eines geregelten und sinnvollen Lebens genießen.

Alexander Berkman – ABC des Anarchismus

Definition Anarchismus

auf Papier gekritzeltes Anarchie-Logo

Die Kernbegriffe anarchistischer Theorie sind somit: Herrschaftsfreiheit und Selbstbestimmung. Daher die Bezeichnung "libertärer Sozialismus", oder auf griechisch: "Anarchie" = Ordnung ohne Herrschaft.

Gewalt, Polizei und Justiz

ins Freie gestreckter Arm, der von behandschuhter Hand festgehalten wird

Kein Gefängnis, keine Polizei, keine Justiz. Dann wird das Chaos herrschen, Mörder und Brandstifter sengend und brennend durch die Strasse ziehen?

Nur: Was ist ein "Verbrechen"? Das, was die Herrschenden dazu bestimmen. Drei Viertel aller Delikte sind heute Eigentumsdelikte. Schafft die Armut ab und es wird keinen Diebstahl mehr geben! Und woher kommen Gewaltdelikte? Haben sie nicht vielleicht viel damit zu tun, dass die Ordnung in dieser Gesellschaft der Inbegriff von Gewalttätigkeit ist? Sind sie nicht vielleicht die Kehrseite von Stress, Hetze, Lieblosigkeit und Schinderei? Von allgegenwärtigem Unterordnen und Gehorchen? Der Kreislauf von Zwang und Angst muss durchbrochen werden.

Quelle: www.free.de/schwarze-katze

Wir sind "Revolutionäre", weil wir die frei waltende soziale Gerechtigkeit erstreben, anstatt dieser nichts anderes um uns erblicken als Unrecht und Ungerechtigkeit.

Die Verteilung der Arbeitserzeugnisse findet in der modernen Gesellschaft in einer verkehrten Weise statt; dadurch wird die Arbeit selbst schwieriger und mühsamer. Der Nichtproduzent, der Reiche, besitzt alle Rechte, selbst dieses: seinen Mitmenschen verhungern zu lassen. Dem Armen gesteht man bisweilen nicht einmal das Recht zu, in Stille und nach Bedürfnis zu sterben. Man sperrt den Arbeiter ein, sobald er kein Auskommen findet und Vagabund wird.

  • Leute, die sich Priester, Seelsorger nennen, trachten danach, den Einfältigen einen Wahnglauben einzuflößen; den, daß ihrer priesterlichen Einsicht die Resultate der Wissenschaft unterworfen sind.
  • Wiederum gibt es Leute, die sich Könige nennen und vorgeben, von einem einzigen, ganz besonderen Ahnen abzustammen, um ihrerseits wieder Übernatürliches und Herrschaftliches darstellen zu können. Sie setzen das Volk in Bewegung, und dieses hackt, säbelt und schießt alles nieder, das als Feind zu betrachten es gelehrt wurde.
  • Dann kommen wieder Männer, angetan in schwarzen Röcken, die sich die vollkommene Gerechtigkeit dünken, und sie verurteilen den Armen, sprechen den Reichen frei, in Republiken verkaufen sie oftmals die Verurteilungen und Freisprüche.
  • Kaufleute verteilen Gift an Stelle von reiner, guter Nahrung; sie morden im Kleinen, nicht im Großen, und so werden sie geachtete Kapitalisten.

Der Geldsack ist der Herrscher, und der ihn besitzt, hält das Lebenslos des anderen Menschen in Händen.

Alles das erklären wir Anarchisten für verwerflich, wollen solches verändern. Gegenüber diesem Unrecht erschallt unser Ruf nach der sozialen Revolution.

Quelle: Élisée Reclus; Weshalb wir Anarchisten sind. – zitiert von www.anarchismus.at

Ziele des Anarchismus

Papierpfeil mit Anarchie-Logo

Der Anarchismus hat, wie gesagt, nur ein Ziel: die freie Gesellschaft. Eine Gesellschaft ohne Macht und Herrschaft, ohne jegliche Unterdrückung.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden verschiedene Voraussetzungen formuliert und Thesen aufgestellt. Aber auch noch nach "der Revolution" wird es ein ständiger Prozess sein, alte und neue Formen von Macht zu bekämpfen. Hier werden nun kurz einige der zentralen Forderungen anarchistischer Theorien dargestellt:

Definitionsgemäß geht der Anarchismus also nicht nur mit einer radikalen Kapitalismus-, Arbeits- und Staatskritik einher, sondern im Sinne einer "unity of oppression" noch deutlich weiter als vergleichbare andere "nur" antikapitalistische Theorien:

Antirassismus und Antisexismus sind selbstredend in unserem antiautoritären Selbstverständnis inkludiert. Da Anarchismus auch insbesondere bedeutet selber keine Herrschaft auszuüben, also andere zu unterdrücken, die darunter leiden würden, ist für uns auch nur im Anarchismus die vollständige politische Befreiung aller empfindungsfähigen Wesen sichergestellt.

In einer anarchistischen Gesellschaft herrscht nicht das vielzitierte Chaos, sondern die Menschen organisieren sich selbst frei nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen. Die gesellschaftlich notwendige Produktion wird ermittelt und fair auf alle in einem Kollektiv zusammengeschlossenen Menschen verteilt. Es wird viele Kollektive geben, die sich je nach Thematik, Bedürfnissen und Ressourcen von selber auf freiwilliger Basis assoziieren. Niemand wird zu irgendwas (auch nicht zur Arbeit!) gezwungen, sofern sie/er nicht die Freiheiten Anderer einschränkt.

Offensichtlich ist für die Realisierbarkeit dieser "Utopie" nicht unwesentlich ob der Mensch ein altruistisch-soziales oder ein egoistisches Wesen ist…
Wir haben diese nach wie vor vieldiskutierte Frage für uns im positiven Sinn beantwortet, d.h. wir sind der Überzeugung, dass die Menschen erst nur in einer "Ordnung ohne Herrschaft" in völliger Freiheit, Fairness, Gerechtigkeit und in Frieden miteinander leben können.

Animal Liberation – Human Liberation?

Animal Liberation-Logo mit Zusatz: Human Liberation

In logischer Konsequenz der anarchistischen Tradition verfolgen wir ein Ideal vollkommener Freiheit von Unterdrückung und ungerechtfertigter Diskriminierung.

Wie von den meisten Menschen bereits erkannt und akzeptiert, vermögen die Farbe der Haut, das Geschlecht oder die sexuelle Vorlieben einer Person nicht eine Schlechterstellung rechtzufertigen.
Wir sind der Meinung, dass auch die Anzahl der Gliedmaßen, das Ende des os sacrum oder die Dichte der Behaarung der Haut kein moralisch relevantes Kriterium sein kann. Schon gar nicht darf so eine oberflächliche Eigenschaft zum Ausschluss nicht-menschlicher Tiere aus der "moral community" führen. Ganz im Gegenteil gilt es, konsequent den Gleichheitsgrundsatz anzuwenden:

Gleiche Interessen müssen gleich berücksichtigt werden; unabhängig von allen anderen Eigenschaften und Gegebenheiten! Folglich dürfen bspw. die Interessen nicht-menschlicher Tiere nicht geringer gewichtet werden, als vergleichbare Interessen von uns Menschen, bloß, "weil sie nicht menschliche Tiere sind"!

Die Ansicht, dass die Zugehörigkeit zur Spezies Homo sapiens das einzige notwendige und hinreichendes Kriterium zur moralischen Berücksichtigung ist, wird in Anlehnung an die Begriffe Rassismus und Sexismus Speziesismus genannt.

Die unmittelbaren Konsequenz einer antispeziesistischen anarchistischen Grundhaltung ist somit zumindest eine vegane Lebensweise, die die Interessen ALLER empfindungsfähigen Wesen gebührend berücksichtigt.

Quelle: Basisgruppe Tierrechte (bat)

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